Keimbelastung auf Touchdisplays
In letzter Zeit tauchten in den Medien einige Berichte zu Keimbelastungen auf Touchscreens auf, die sich teilweise sehr besorgniserregend lasen. Im Folgenden möchten wir dieses Thema rational betrachten und konkrete Hinweise zur richtigen Reinigung und Pflege Ihrer Touchdisplays geben.
Aktuell hat ein britisches Nachrichtenportal gemeinsam mit der London Metropolitan University Bestellterminals von McDonalds-Filialen in London und Birmingham auf Keime untersucht. Auf allen getesteten Terminals fanden sich Darm- und Fäkalbakterien. Das ist gerade in Schnellrestaurants sicher eine heikle Erkenntnis (https://www.heise.de/tr/blog/artikel/Alles-voller-Keime-bei-McDonald-s-4235245.html).
Professor Dr. Dr. Alexander Prange des Competence Centers für Mikrobiologie und Biotechnologie der Hochschule Niederrhein gibt hier jedoch größtenteils Entwarnung. Für Benutzer öffentlicher Touchscreens bestehe kein unmittelbares Gesundheitsrisiko, auch wenn bei einer Untersuchung von Fahrkartenterminals an Bahnhöfen und Flughäfen eine hohe Anzahl von Keimen und Hefen aufgefallen sei.
Auch die Hochschule Furtwangen konnte in Sachen verkeimter Bildschirme das Risiko relativieren. Bei einer Untersuchung von Smartphone-Touchscreens ermittelten die Forscher um Professor Dr. Markus Egert eine Keimzahl, die im Durchschnitt ca. 100- bis 1000mal geringer als auf der menschlichen Hand oder auf dem häuslichen Toilettensitz ist.
Der Impuls, Touchdisplays nach Bekanntwerden dieser Studien mit Desinfektionsmittel oder alkoholhaltigem Glasreiniger zu reinigen, liegt nahe. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn zu intensives Reinigen oder Desinfizieren kann die Funktionstüchtigkeit der Geräte einschränken oder diese beschädigen.
Bei der schon oben erwähnten Untersuchung der Hochschule Furtwangen wurde beispielsweise nicht nur die Anzahl der Keimbelastung sondern auch die Möglichkeit untersucht, dem unerwünschten Belag beizukommen. Hierbei zeigte sich, dass man bereits mit einem sauberen, trockenen Mikrofasertuch ca. 80% der gängigen Mikroben beseitigen kann.
Grundsätzlich sollte diesbezüglich auch immer auf die Hinweise der Hersteller der jeweiligen Geräte geachtet werden. Die meisten Hersteller von Touchscreens empfehlen die trockene Reinigung ohne Alkohol oder anderer Reinigungsmittel, da sonst die fett- und schmutzabweisende Beschichtung des Touchscreens zerstört werden kann.
Tipps zur Reinigung:
- Wichtigstes Utensil für die Touchscreen-Reinigung ist ein fusselfreies Tuch. Nutzen Sie hierzu idealerweise ein Mikrofasertuch.
- Achten Sie darauf, dass sich an dem Tuch keine Rückstände befinden, die beim Reinigen das Display zerkratzen könnten.
- Um mit ein wenig Flüssigkeit nachzuhelfen, sollte es genügen das Tuch mit sauberem Wasser leicht zu befeuchten.
- Reinigen Sie den Bildschirm mit kleinen, kreisenden Bewegungen. Achten Sie hierbei darauf, nicht zu viel Druck auszuüben.
Bei der Reinigung besser meiden:
- Grundsätzlich zu vermeiden sind jegliche aggressive oder scheuernde Methoden oder Mittel.
- Verwenden Sie niemals Produkte, die Ammoniak enthalten. Ammoniak kann den Bildschirm beschädigen und ist häufig in Allesreinigern enthalten.
- Vermeiden Sie es, Flüssigkeiten oder Wasser direkt auf den Bildschirm zu sprühen. Es besteht das Risiko, dass die Flüssigkeit ins Gerät eindringt und dieses beschädigt.
- Verwenden Sie keine Papiertücher oder Hygienepapier. Diese enthalten Holzfasern, die die Oberfläche zerkratzen können.
Fazit:
Beim Thema Keimbelastung von Touchdisplays besteht kein Grund zur panischen Überreaktion. Die ohnehin notwendige Handhygiene und eine regelmäßige Reinigung mit einfachen Mitteln reichen in den meisten Fällen aus.
Weiterführende Links/Quellen:
http://blog.hiracon.eu/2015/10/touchscreen-nur-wischen-oder-desinfizieren/